Die Geschichte des Bildungszentrums
Konfessionsschulen haben in Heilbronn eine lange Tradition. Eine Schule im Amtshaus des Deutschordens in Sontheim wurde 1656 erstmals urkundlich erwähnt. Aus ihr ging eine katholische Volksschule hervor, die bis zur Aufhebung der Konfessionsschulen im Jahr 1936 existierte. Kardinal Dr. Walter Kasper regte in den 90er Jahren als Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart wieder die Gründung einer katholischen Schule in der Diaspora Heilbronn an. Die Neugründung ging dann auf eine Initiative engagierter Eltern zurück, die im Pfarrer des Deutschordensmünsters St. Peter und Paul, Monsignore Westenfeld, einen starken Unterstützer fanden.
Im Jahre 2000 startete die erste Klasse der Grundschule mit dem Unterricht nach Marchtaler Plan, dem Bildungs- und Erziehungsplan Katholischer Freier Schulen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Träger der Schule ist die Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Als erstes Domizil konnte die ehemalige Staufenbergschule in Heilbronn-Sontheim gefunden werden.
Im Zuge des weiteren Aufbaus war zu jeder Zeit klar, dass die katholische Schule in Heilbronn Heimat für Schüler aller Schularten sein soll. So nahm im Jahr 2004 neben einer einzügigen Hauptschule und einer einzügigen Realschule (heutige Gemeinschaftsschule) auch ein zweizügiges G8-Gymnasium den Betrieb auf. Für einen Gebäudeneubau wurde ein Gelände auf einer ehemaligen US-Army-Siedlung gefunden, auf dem bald Unterricht - zunächst in Containern - erfolgte. Am 15. Juli 2006 gab Bischof Dr. Gebhard Fürst im Rahmen des Kennenlernfestes auf dem Haigern den Namen „St. Kilian“ als Schulname bekannt. Als vehementer Unterstützer der Schule weihte er das Schulgebäude mit Turnhalle und Mensa am 22. September 2007 feierlich ein.
Jede Schule vergibt sich ihre Chance, wenn sie nicht alles daran setzt, mehr als purer Unterricht zu sein
Bischof Dr. Gebhard Fürst
Im Schuljahr 2008/09 wurde die erste Hauptschulabschlussprüfung durchgeführt, ein Jahr darauf folgte die erste Realschulabschlussprüfung. 2012 verließen dann die ersten Abiturienten St. Kilian, sodass seitdem alle allgemeinbildenden Abschlüsse am Bildungszentrum möglich sind.
Durch den politisch gewollten Wegfall der Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung kam für das Schuljahr 2012/13 keine Hauptschulklasse zustande. Auch hier wurde wieder klar entschieden, dass alle Grundschüler des Bildungszentrums die Möglichkeit haben sollen, ihre Schullaufbahn an St. Kilian fortzuführen. Im Schuljahr 2013/14 startete somit eine Verbundschule, in der seitdem die geringe Zahl an Hauptschülern integrativ in der Realschule unterrichtet wird.
Seit dem Schuljahr 2014/15 ergänzt ein einzügiger Realschulaufsetzer die Möglichkeiten am Bildungszentrum St. Kilian optimal. Dabei handelt es sich um ein Aufbaugymnasium der dreijährigen Form, in dem Realschulabsolventen in einem Jahr an die gymnasiale Kursstufe herangeführt werden. Diese können sie dann zusammen mit den G8-Gymnasiasten absolvieren und die allgemeine Hochschulreife erlangen, was erstmals im Schuljahr 2016/17 erfolgte.
Weitere politische Entscheidungen führten zu weiteren Veränderungen. Die neue Realschule plus in Baden-Württemberg passte nicht zu der entwickelten Verbundschule. Zu Beginn des Schuljahres 2018/19 startete daher in Klasse 5 eine Gemeinschaftsschule, die aufbauend das Modell der Verbundschule ablöst.